Stagnation bei den LV Abschlüssen.
Die Lebensversicherer hatten in ihren Geschäftsberichten solide Neuabschlüsse
von Lebensversicherungen prognostiziert. Die Branche rechnete mit einem
Beitrags-Einnahmen Wachstum von zwei Prozent. Deutlich steigende Beschäftigtenzahlen in
Verbindung mit wachsende Bereitschaft zur Eigenvorsorge waren Grundlage der kalkulierten
Erwartungen. Die zunehmende Nutzung der staatlichen Fördertöpfe und Zulagen sollten das
Geschäft mit der Altersvorsorge zusätzlich beleben. Wie es mit Prognosen oft geschieht, die
Realität konnte die optimistischen Erwartungen nicht erfüllen. Die Beitragseinnahmen bei
den Lebensversicherungen wuchsen im Branchen Durchschnitt nur noch bescheidenen gegenüber
den Vorjahren und sind nunmehr rückläufig. Was jeder Bürger am eigen Leib spürte, sollten
auch die Lebensversicherer indirekt wahrnehmen. Stagniert das Wachstum bei den Einkommen der
privaten Haushalte, sinken auch die verfügbaren finanziellen Mittel zur Absicherung der
Zukunft. Entgegen den allgemeinen Trend war die Summe Einmalbeiträge für Lebensversicherungen
auf eine neue Rekordhöhe von knapp 12 Milliarden Euro gestiegen. Das entspricht einem
durchschnittlichen Zuwachs von 3,04 Prozent.
gesendet von: Blog Admin (07-09)
Riester & Rürup - Staatlich geförderte Renten boomen.
Während das Geschäft mit den Lebensversicherungen deutlich Federn lassen musste,
waren die staatlich geförderten Riester- und Rürup-Renten der Verkaufs-Renner in 2007.
Wurden förderfähigen Riester-Verträge in den Prognosen noch zaghaft als solide Stütze
des Neugeschäfts bezeichnet, erwiesen sich die Rürup-Verträgen bzw. Basis-Renten
durchweg als Verkaufsschlager der Lebensversicherer. Eine positive Entwicklung, welche
deutlich die zunehmende wahrgenommene Eigenverantwortung der Bürger bei der Altersvorsorge
belegt. Staatliche Förderung wirkt diesbezüglich auch in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation
motivieren auf den Anleger. Die dritte Stufe der Zulage-Gewährung bescherte Rürup- und
Riester-Renten eine guten Absatz. Dieser Effekt wird sich in 2008 mit dem Übergang in
die vierte und letzte Stufe der Zulage-Gewährung verstärken. Das Riester-Geschäft brachte
den Versicherungsgesellschaften in 2007 ein Volumen von über zwei Millionen neuer Verträge
ein Wachstum von 2,7 Prozent. Auch die Fondsgebundenen Rentenversicherungen erfreuten sich
einer zunehmenden Beliebtheit und legten einen sagenhaften Zuwachs von 29,6 Prozent hin.
gesendet von: Blog Admin (07-09)
Gefühlte Inflation - das Unwort des Jahrezehnts.
Die Wortakrobaten der Politik haben mir ja schon oft ein Schmunzeln in das Gesicht
gezaubert. Eine kräftige Gehaltserhöhung wird wortgewandt mit Diäten-Anpassung umschrieben,
wobei genau betrachtet weder mit Diäten oder Anpassungen ein kausaler Zusammenhang zu
finden ist. Wirtschaftliche Talfahrten oder Krisen werden durch die politisch Verantwortlichen
gern mit Begriffen wie Abschwung oder Minuswachstum demagogisch mit positiver Dynamik in
Verbindung gebracht. An derartigen verbalen Unfug hat man sich schon fast gewöhnt, jedoch
die aktuelle Preistreiberei in der Energie- und Lebensmittelindustrie den Verbrauchern als
gefühlte Inflation zu verkaufen, haut dem Fass den Boden raus. Klare unmissverständliche
Aussagen finden Politiker offenbar nur in der Opposition. Der einkommensschwachen Bevölkerung
nützten die Inflations-Berechnungen mit virtuellen Warenkörben nichts. Die im Verhältnis zur
Gesamtinflation geradezu explodierten Preise für Lebensmittel, Benzin, Strom und Gas werden
nicht gefühlt sondern real erlebt. Preissteigerungen bei täglich benötigten Verbrauchsmittel
treffen natürlich Menschen am härtesten, denen der Warenkorb der Statistiker völlig fremd ist.
Wer angesichts solcher Entwicklungen auch noch über die Abschaffung des geminderten Steuersatzes
von 7% für Lebensmittel und Bücher öffentlich philosophiert, hat es schon lange nicht mehr
verdient, als Volksvertreter bezeichnet zu werden.
gesendet von: Versicherungen Forum Admin (07-09)